Geith
Bildhauer und Steinmetz GmbH & Co. KG
Restaurierung Bildhauerei Steinmetzarbeiten Grabmal
Steinmetzmeister Arthur Heller pachtete 1924 ein Stück Land gegenüber dem Cottaer Friedhof. Auf diesem Teilstück einer alten Gärtnerei gründete er, mit einer Bretterbude als Werkstatt, einen Steinmetzbetrieb. Es wurde damals hauptsächlich heimischer Naturstein verarbeitet, ein Rohstoff, der praktisch vor der Haustür in verschiedenen Variationen vorhanden war und ist. Alle Aufträge wurden ausschließlich von Hand gearbeitet ohne den Einsatz oder die Hilfe von Maschinen.Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete ein Neffe Arthur Hellers mit im Betrieb. Es war Helmut Geith. Dieser hatte bereits eine abgeschlossene Lehre als Bäcker hinter sich. Dennoch fand er Gefallen am Beruf des Steinmetzes, war talentiert, tauschte die Bäckermütze gegen den Steinmetzhut und schloss erfolgreich seine Lehre als Steinmetz ab. Nach seiner Meisterprüfung im Jahr 1951, das Meisterstück befindet sich an der nördlichen Auffahrt des Moritzburger Schlosses, übernahm Helmut Geith 1953 die Werkstatt seines Onkels. Ebenfalls 1953 erfolgte dann ein Gutachten über den baulichen Zustand der alten Werkstatt, in Folge dessen dann die Aufkündigung der bisherigen Werkstatt auf Grund des Verfalls erfolgte. 1956 wurde der Antrag auf Neubau gestellt, welcher 1958 genehmigt wurde. Nachdem Helene Heller, Helmut Geiths Tante, ihm das heutige Grundstück, eine ehemalige unbebaute Gärtnerei, geschenkt hatte, begann 1960 der Neubau der Werkstatt.Es wurden weiterhin Grabmale hergestellt und Steinmetzarbeiten in Natur- und Kunststein angeboten. Der Transport der Arbeiten und Werkstücke erfolgte stets mit vereinten Kräften, hauptsächlich auf einem einachsigen Tafelwagen. Hebezeuge oder gar Lastwagen besaß damals kaum ein Handwerker. Später erfolgte dann die Anschaffung eines Multicar mit Fußlenkung, besser bekannt als Dieselameise.
Trotz der schweren Arbeit sah auch Helmut Geiths Sohn Andreas seine Berufung in diesem Handwerk, entschied sich in die Fußstapfen seines Vaters und Großonkels zu treten und lernte bei Elbenaturstein Dresden den Beruf des Steinbildhauers. Er arbeitete auch verstärkt in der Bildhauerei. Andreas Geith gründete 1980 auf dem väterlichen Grundstück einen Steinbildhauerbetrieb. 1982 absolvierte er erfolgreich seine Meisterprüfung. Sein Meisterstück war eine Puttengruppe für die Lustgartenmauer des ehemaligen Stadtschlosses in Potsdam. Er übernahm 1985 die komplette Werkstatt seines Vaters Helmut.Die hohe Qualität seiner künstlerischen und handwerklichen Arbeiten erregte Interesse bei den damals staatlichen Auftraggebern und führte bereits im Jahr 1984 zum Titel „Anerkannter Kunsthandwerker“. Als die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten fachlich interessante Arbeiten im Bildhauerbereich ausschrieb, erhielt die Firma Geith den Zuschlag und das Vertrauen. So entstand in den Jahren 1990-1991 eine detailgetreue Kopie der Figurengruppe "Flora mit Zephir" für das Grabmal Friedrich des Großen aus italienischem Carrara Marmor. Auf Grund der hohen Qualität der Arbeiten beuftragte man 1993, als Folgeauftrag, die Herstellung der "Cleopatra mit trauerndem Armor". Und es folgten weitere repräsentative regionale und überegionale Bildhaueraufträge.Nach der politischen Wende erfolgten 1993 auch Umbauarbeiten in der Firma. Nun gehörte auch Andreas Geiths Sohn Stefan nach erfolgreich abgeschlossener Lehre in vierter Generation zur Steinmetz- und Steinbildhauerfirma Geith. Der Hauptfokus im Arbeitsspektrum lag nach wie vor auf der Bildhauerei sowie der Restaurierung historischer Grabmale und Gebäude im Bildhauer- und Steinmetzbereich. Selbstverständlich gehörten auch weiterhin die Herstellung von Grabmalen, die Ausstattung von Küchen und Bädern und die Restaurierung und Wiederherstellung von Treppen- und Zaunanlagen zum Repertoire. Da die Firma wuchs und der Platz auf dem Firmengelände immer knapper wurde, musste eine Lösung gefunden werden. Als sich die Möglichkeit bot, wurde das Nachbargrundstück gekauft und darauf eine Maschinenhalle und ein Lagerplatz errichtet.Seit 1996 durfte sich Andreas Geith „Restaurator im Handwerk“ nennen. Von 1998 bis 2006 war er Mentor am europäischen Fortbildungszentrum in Venedig. Sein Vater Helmut Geith verstarb nach einem langen und arbeitsreichen Leben im Jahr 2000.Im Jahr 2003 wurde die herausragende künstlerische und handwerkliche Leistung unserer Firma mit dem Peter-Parler-Preis gewürdigt. 2004 erfolgte die Aufnahme in den Verein „Restaurator im Handwerk e.V.“. Von 1999 bis 2016 war Andreas Geith außerdem Vorsitzender des "Gemeinnützigen Fördervereins des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks" in Demitz-Thumitz.
Stefan Geith erlernte den Beruf des Steinbildhauers in der Bildhauerfirma Christian Hempel in Dresden und legte seine Gesellenprüfung 1993 erfolgreich ab. Im Jahr 2000 absolvierte er seinen Meisterabschluss. Sein Meisterstück, eine Barockvase, steht im Marcolini-Palais (Friedrichstädter Krankenhaus). In den folgenden Jahren entstanden hier in der Firma zahlreiche anspruchsvolle Bildhauerarbeiten für regionale und überregionale Auftraggeber.
- 1997 eine dreiteilige Militariafigur für das Johanneum Dresden
- 1999 die Athena für den Schlossgarten von Schloss Nymphenburg in München, beauftragt durch die Bayrische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
- 2003 Lesepultkanzel mit Teilen der Chorschranke für die wiederaufgebaute Frauenkirche in Dresden
- 2005 Altanplatte R2 für das Schloss Dresden
- 2007 eine Sitzfigur für die Kolonnade des Neuen Palais Potsdam, beauftragt durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- 2011 Stadtschloss Potsdam, Restaurierung der Kapitelle Innenecken als Sub der Sächsischen Sandsteinwerke
- 2013 eine Bockskopfvase, Attikaschmuck, Schloss Sanssouci, beauftragt durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
- 2016 Kolossalkapitelle für das Schloss Berlin als Sub der Sächsischen Sandsteinwerke
- 2024 Partnergrabfeld "Lichtgestalt" Neuer Annenfriedhof Dresden
Er erarbeitete sich 2004 ebenfalls die Zusatzqualifikation „Restaurator im Handwerk“.Im Jahr 2006 wurde aus der Einzelfirma Geith die Firma Geith Bildhauer und Steinmetz GmbH & Co. KG gemeinsam geführt von Andreas und Stefan Geith. Ab 2013 erfolgte die schrittweise Übernahme der Geschäftsführung durch Stefan Geith. Sein Vater Andreas stand ihm bis zu seinem Tod im Jahr 2019 unterstützend zur Seite. Stefan Geith engagiert sich im Dresdner Innungs- und im sächsischen Landesinnungsverband des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks. Das Arbeitsspektrum unserer Firma erstreckt sich aktuell auf die Bildhauerei, die Planung und Herstellung individueller Grabmale, die Restaurierung von historischen Grabmalen, Gebäuden und Fassaden, die Restaurierung von Treppen- und Zaunanlagen, die Herstellung hochwertiger Arbeitsplatten für Küchen und Bäder sowie die Restaurierung und Neuerstellung von Bildhauerarbeiten.